Rauhnächte – Eine mystische Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag

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Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönige ist die Zeit der Rückschau und der Vorbereitung auf das neue Jahr. Rituale und Bräuche begleiten uns in dieser magischen Zeit, die bereits unsere Vorfahren zu nutzen wussten.

Die Rauhnächte – Eine mystische Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag

Bald beginnt die Zeit der magischen Rauhnächte. Je nach Region beginnt sie am 21. Dezember um 24 Uhr und endet am 6. Januar um 24 Uhr, am Tag der Heiligen Drei Könige. Die Nacht des 21. Dezembers ist die längste Nacht des Jahres und zugleich die Wiedergeburt des Lichtes, denn ab dem 21. Dezember werden die Tage langsam, ganz langsam wieder länger.

Die bedeutensten Rauhnächte
  • Nacht auf den 21. Dezember: Längste Nacht des Jahres, Thomasnacht (Die Thomasnacht gehört nicht in allen Regionen zu den Rauhnächten).
  • Nacht auf den 25. Dezember: Heilige Nacht, Christnacht
  • Nacht auf den 1. Januar: Silvester/Neujahr
  • Nacht auf den 6. Januar: Erscheinung des Herrn, Vigil van Epiphanie

Die Rauhnächte haben eine uralte Tradition und gelten im Brauchtum als geheimnisvolle Zeit zwischen dem alten und den neuen Jahr. So, wie es verschiedene Ansichten über den Zeitraum der magischen Rauhnächte gibt, herrschen auch verschiedene Überlieferungen zu den Bräuchen. Fest steht jedoch, dass die magischen Rauhnächte schon seit jeher, für uns Menschen eine besondere Bedeutung haben. Für unsere Vorfahren, und heute noch für viele von uns, sind die Rauhnächte heilige Nächte. In diesem Zeitraum wurde und wird wenig gearbeitet, sondern viel wahrgenommen und für die Familie gelebt.

So glaubten die Menschen früher, an allerlei Heimeliges und Unheimliches und räucherten in den magischen Rauhnächten, die Häuser und Ställe und zogen sich in ihre Häuser zurück. Man zündete Kerzen an, erzählte sich Geschichten und Märchen und wusch in diesen Tagen keine Wäsche. Überhaupt ruhte während dieser Zeit die Arbeit weitestgehend und die Menschen blieben in ihren Häusern. Sie glaubten, dass Gestalten aus der „Anderswelt“ wie beispielsweise Frau Holle, durch die Lande ritten, um die Seelen der Verstorbenen ins Himmelreich zu holen und um die Lebenden zu strafen, die sich nicht an die Gebote der Ruhe und der Ordnung hielten.

Auch wir pflegen heutzutage noch Bräuche, jedoch mehr zur Geselligkeit, die aus dem (Aber-) Glauben der magischen Rauhnächte aus frühen Zeiten stammen. Wie beispielsweise das Bleigießen am Silvesterabend, was im Brauchtun zum Wahrsagen verwendet wurde. Oder das Zünden von Böllwerk und Feuerwerkskörpern in der Silvesternacht. Der Brauch, in der Silvesternacht Lärm zu veranstalten, sollte böse Geister und andere magische Gestalten fernhalten.

In Bayern, in der Schweiz und in Österreich, sind viele der alten Bräuche heute noch als Tradition lebendig. So tanzen und stampfen beispielsweise, in Fälle und mit Hörnern verkleidete Männer lautstark durch die Ortschaften, um das Böse zu vertreiben und um Mutter Erde zu erwecken. Und in manchen Ortschaften der Alpenländer, wird in allen Rauhnächten laut geböllert.

Die Geister und Gestalten aus der „Anderswelt“, wie die Menschen früher an sie glaubten, haben sich mit der Zeit verändert bzw. angepasst: Heute sind es die  „Geister“ wie Hektik, Reizüberflutung oder unbändiger Leistungsdrang, die uns umtreiben und von denen wir uns verfolgen und plagen lassen.
Und doch ist in vielen von uns, auch eine unbändige Sehnsucht nach Märchenhaftem, Althergebrachtem und friedlicher Ruhe. So ist es nicht verwunderlich, dass die Rauhnächte, für viele Menschen so anziehend sind.

Die Zeit der magischen Rauhnächte bewusst begehen

Ich kann es zwar nicht jedes Jahr so einrichten, dass ich zwischen dem 21. Dezember und dem 7. Januar nicht mehr arbeiten muss. Aber neben dem notwendigen geschäftlichen Treiben, fahre ich mental runter. Und zwar hemmungslos. Ich sehe zu, dass ich bis zum 21. Dezember alles erledigt habe, was noch vor Weihnachten bzw. im alten Jahr erledigt werden muss und tue das, worauf ich wirklich Lust habe. So schaue ich mir beispielsweise gerne alte Weihnachtsfilme an oder schmökere viel in Büchern, für die ich das Jahr über keine Zeit hatte, ich höre viel Weihnachtsmusik; Altes, Klassisches, Modernes … von jedem ist etwas dabei. Am 21. Dezember führe ich ein sogenanntes „Reinigungsritual“ durch, indem ich mich von Altem trenne. Die Rauhnächte nutze ich nicht nur zur Besinnlichkeit und Gemütlichkeit, sondern auch für meine persönliche Weiterentwicklung. Hierzu liest am 18. Dezember auf diesem Blog einen Beitrag von mir, wie du die Rauhnächte auch für dich nutzen kannst. Vorbeischauen lohnt sich also.

Die Rauhnächte sind darüber hinaus, auch Besinnungstage für mich. Ich lasse das alte Jahr Revue passieren und meine Gedanken in das neue Jahr schweifen. Ich nehme mir meine Jahresplanung zur Hand und schaue, was ich davon verwirklichen konnte und was nicht.
Dann schmiede ich Pläne für das neue Jahr, greife die nicht umgesetzten Pläne aus dem aktuellen Jahr auf und plane das kommende Jahr. Dabei reise ich gedanklich durch die kommenden 12 Monate und sehe mir an, was alles anliegt und schon feststeht, welche Veranstaltungen ich besuche oder wohin ich im nächsten Jahr gerne reisen möchte. Daraus entsteht in mir eine Vision von Neuem.
Im neuen Jahr reise ich mit dieser Jahresplanung, zu Beginn jeden Monats, tiefer in die nächsten Wochen. Das hilft mir, meine Visionen zu verwirklichen die mir am Herzen liegen und auf meinem Kurs zu bleiben.

Und nicht zuletzt sind die Rauhnächte für mich eine Zeit der Stille. Es ist einfach herrlich auf dem Sofa zu liegen, aus dem Fenster zu schauen, den Vögeln und den Wolken hinterher zugucken und einfach mal NICHTS zu tun.

Tipps für die Rauhnächte

Wenn du die Rauhnächte auch als etwas Besonderes für dich zelebrieren möchtest, gebe ich dir Tipps und Anregungen, für die magische Zeit zwischen den Jahren:

Tipp 1: Räuchere dein Haus oder deine Wohnung

Vielleicht regt dich dieser Beitrag dazu an, mit einem Räucherritual die Atmosphäre zu reinigen. Die Auswahl an möglichen Räucherstoffen ist vielfältig. Traditionell wird gerne Salbei, Wacholder oder Fichtenharz verwendet. Folge bei der Auswahl einfach deiner Vorliebe und Intuition. Lade beim Räuchern bewusst das Licht, Schutz oder eine friedliche Atmosphäre in deine Räume ein.

Tipp 2: Führe während dieser Zeit ein Rauhnacht-Tagebuch

Schreibe jeden Tag auf, beispielsweise in einem Tagebuch, wie der Tag und die Nacht war. Achte auch auf die Atmosphäre des Tages, dass Wetter, was passiert ist, Dinge, die dir besonders aufgefallen sind etc.

Tipp 3: Achte auf deine Träume

Du kannst einfach ausprobieren, was wohl an der Magie der Rauhnächte dran ist, indem du während der Rauhnachtszeit deinen Träumen besondere Aufmerksamkeit schenkst. Lade jeden Abend bevor du einschläftst, deine Träume zu dir ein und schreibe diese am nächsten Morgen auf.

Tipp 4: Tanke in den Wandlungstagen mentale Energie

Setze oder lege dich bequem hin, schließe die Augen und schiebe deine Gedanken weit weg. Lasse die Gedanken einfach weiterziehen. Nun visualisiere ein strahlend weißes oder violettes Licht, dass von oben, über deinen Kopf in den Körper einströmt. Visualisiere, wie das strahlende Licht deinen gesamten Körper durchströmt. Spüre, wie jeder einzelne Körperteil, vom Kopf bis hin zu den Füßen, von dem Licht durchflutet und erwärmt wird. Nun spüre die neue Energie, welche du mit dieser mentalen Übung erhalten hast, in deinem Körper.

Tipp 5: Nehme dir Zeit zum Meditieren und in sich zu gehen

Dieser Tipp ist besonders wirkungsvoll, wenn du ihn im Anschluss an Tipp 4 ausführst. Denn die Zeit der Rauhnächte eignet sich sehr gut für Erneuerung und Heilung auf allen Eben. Deshalb kannst du diese Zeit gut zum Meditieren nutzen und um den Blick nach innen zu richten.


Ich lade dich ein, es mir gleich zu tun und die magische Rauhnachtszeit zu genießen, vielleicht auch Pläne zu schmieden für das neue Jahr.

In diesem Sinne wünsche ich dir schöne und erkenntnisreiche Rauhnächte!

Von Herzen,
deine Claudia Bäumer

Autor: Claudia Bäumer

Claudia Bäumer ist spirituelle Impulsgeberin, hält Vorträge und Workshops, gibt Seminare, leitet einen medial-spirituellen Zirkel und begleitet Menschen auf ihrem Weg zu ganzheitlicher Bewusstwerdung und Selbstverwirklichung. Es ist ihre berufliche Passion, alte Tradition mit zeitgemäßer Spiritualität zu verbinden. Claudia kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus, ermutigt sie vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig ihren eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Füßen auf der Erde zu stehen. Claudia Bäumer ist Gründerin eines spirituellen Frauenkreises, wo sie Frauen einen geschützten Erfahrungsraum bietet, moderne Spiritualität in das Leben zu integrieren und ein Bewusstsein für die eigene Weiblichkeit, Talenten und Fähigkeiten zu bekommen. Daneben rief Claudia einen medial-spirituellen Zirkel ins Leben, um Menschen in ihre ureigene Schwingung und in Kontakt mit den Lichtwesen zu bringen.

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